Über igmi

Aufgabenbereiche von igmi

Es gibt in Österreich in den letzten Jahren zunehmend beeindruckende inklusive musikalisch – künstlerisch – pädagogische Leistungen, die sukzessive die Grundlage für eine inklusive Musikszene in unserer Gesellschaft schaffen. Igmi sammelt diese für die Öffentlichkeit sowohl in Form von Dokumentation als auch als Ressource für weitere Anwendungen.

Durch den gegenseitigen Informationsaustausch können sich neue Kooperationen, länderübergreifende Projekte, Synergien, neue Impulse herausbilden, durch die der inklusive Anspruch in der Kunst, – Kultur – und Bildungsszene verstärkt wahrgenommen wird.

Jedes Gesetz ist nur so gut wie es gelebt wird. Die UNBRKV als Grundlage von igmi braucht ein kritisches Monitoring, wie die Umsetzung in den diversen Aufgabenbereichen unserer Kulturgesellschaft wahrgenommen wird. Bei Handlungsbedarf kann igmi sachlich fundiert notwendige Schritte einfordern über die InteressensvertreterInnen in den Bundesländern.

Struktur von igmi

Die Kerngruppe besteht großteils aus den Gründungsmitgliedern von igmi und zeichnet verantwortlich für das Impulspapier. Sie hat die Funktion eines Dachverbandes. Ihr obliegen die Klärung übergeordneter Fragen bezüglich Organisation, inhaltlicher Ausrichtung u.a.am, die Erstellung der Website, die Organisation österreichweiter Treffen, inklusions-politische Agenden auf Bundesebene.

Die Bundesländergruppen sind sehr individuell in ihrer Zusammensetzung und Struktur. Sie arbeiten eigenständig entsprechend den Zielen des Impulspapiers. Für jedes Bundesland gibt es eine Ansprechperson, die für regionale Anliegen zuständig ist und mit der Kerngruppe regelmäßigen Austausch hält.

Kerngruppe

Irmgard Bankl

Rhythmikerin, Musik- und Bewegungspädagogin. Senior Lecturer an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Vorsitzende des ÖBR (Berufsverband für RhythmikMB). Projektleiterin der Tanzwerkstätte

Erik Esterbauer

Elementarer Musik- und Bewegungspädagoge, Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe. Lehrender und Forschender an der Universität Mozarteum Salzburg für Theorie und Praxis sowie künstlerisches Gestalten in den Bereichen Inklusion und Diversität.

Publikationen über Inklusion

Christoph Falschlunger

Rhythmiker/Musik- und Bewegungspädagoge, Sonderschullehrer, Volksschullehrer. Leiter und Co-Leiter inklusiver Ensembles in Musik und Bewegung/Tanz. Teilnahme an und Mit-Organisation von (inter)nationalen inklusiven Projekten, Initiativen und Kooperationen. Lehrender an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien in folgenden Bereichen der Inklusion: künstlerisches Gestalten in Musik, Bewegung/Tanz und Rhythmik; Praxis und Didaktik inklusiver (Musik- und Bewegungs-) Pädagogik. Forschung im Bereich der Inklusions- und Heilpädagogik.

Publikationen über Inklusion

Karl Garnitschnig

Studium der Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft. Außerordentlicher Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Wien mit den Schwerpunkten Grundlagen der Erziehungs-wissenschaft, Entwicklungsdynamik und Inklusion, Ethik. Arbeit in der Erwachsenenbildung. Gegenwärtig im Doktoratsprogramm der Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Freie Praxis als Psychotherapeut. Vorsitzender der Österreichischen Janusz Korczak-Gesellschaft.

Beate Hennenberg

Wissenschafterin, Künstlerin, Pädagogin. Promotion an der Universität Heidelberg. Assistenzprofessorin am IMP der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.  Entwicklung des Arbeitsbereiches Inklusive Musikpädagogik. Beteiligte, Lehrende und Forschende an inklusiven Musizierprojekten. Sprecherin der Senats-AG Barrierefrei_mdw. Publikationen aus den Bereichen inklusive musikalische Bildung, inklusive Musikdidaktik und Diversität in Bildungsprozessen.

Website

Publikationen über Inklusion

Herta Hirkme-Toth

Studium für Rhythmische Erziehung sowie für Pädagogik / Sonder- und Heilpädagogik. Lehrtätigkeit an der Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien im Bereich Rhythmik in der Inklusions- und Heilpädagogik. Lehrende i. P. an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Dozentin an der Universität Lucian Blaga Sibiu (Hermannstadt) für Bildungspsychologie. Lehrtätigkeit und Vorstandsmitglied der Internationalen Frostig Gesellschaft.

Angelika Holzer

Elementare Musik- und Tanzpädagogin mit Schwerpunkt „Musik und Tanz in sozialer Arbeit und integrativer Pädagogik“, Tamalpa Life/Art Process Practitioner, DanceAbility Teacher. Tänzerin u.a. bei konfrontationen 2, poolover (int. Impro-Performance Gruppe), Spiel.Raum.Musik, bei TanzGraz. Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Steiermark und an der Kunstuniversität Graz, Projekte mit Musik/Tanz und Inklusion.

Künstlerische Tätigkeiten

Petra Linecker

Studium Musiktherapie, Studium IGP Jazzgesang (Schwerpunkt Jazzklavier), Masterlehrgang Musikvermittlung. Seit 1993 Unterrichts-tätigkeit an verschiedenen Landesmusikschulen im Fach „kreatives Musikgestalten“ und als JPR – Gesangspädagogin. Seit 2002 Leitung des Schwerpunktstudiums „Musizieren mit Menschen mit Behinderung“ an der Anton Bruckner Privatuniversität. Leitung des außeruniversitären Lehrgangs ‚Musik & Inklusion‘ an der Anton Bruckner Privatuniversität. Leitung gemeinsam mit Andreas Huber des inklusiven Ensembles UNIverse der Anton Bruckner Privatuniversität. Konzerte als Jazzsängerin und Komponistin. CD Produktionen; Auftragskompositionen zu bestimmten Themen.

Website

Sonja Marlis

Wiener Tanzschaffende, die Tanztheater, urbanen Tanz im Kontext „mixed ability“ miteinander verbindet. Sie studierte Musik und Tanzpädagogik am Orff-Institut, Mozarteum Salzburg und Performance in Porto, Portugal. In ihrer künstlerischen Praxis verknüpft sie verschiedene Tanzstile mit poetischer Textgestaltung. Ihr Fokus liegt auf autobiographischem Storytelling, das normabweichende Lebensrealitäten thematisiert. Zurzeit absolviert sie ihren Master in „Inklusion und Transformation“ mit Schwerpunkt auf Community Building und Kunst als transformative Praxis. Zurzeit arbeitet sie als Tänzerin in der Tanzkompanie „Szene 2wei“ unter der Leitung von William Sanchez H. und kreiert eigene künstlerische-partizipative Projekte mit ihrer Kolleg*in Vivos Tanzmeister und deren Verein „UMAMI“ in Wien und Salzburg.

Helga Neira Zugasty

Sonderpädagogin, Rhythmikerin/Musik- und Bewegungspädagogin. Lehrbeauftragte i. P. für Praxis und Didaktik der Rhythmik in der Inklusions- und Heilpädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Vorstand und pädagogische Fachbegleitung im Kultur- und Bildungsverein „Ich bin O.K.“, Aufbau inklusiver Projekte bezüglich Wohnen, Arbeit und Musik.

Publikationen

Ron Pfennigbauer

Sänger bei Ohrenklang, Bassist bei Monkeys of Earth. Radiomoderator in der FH St. Pölten bei Campus Radio CCR 94,4. Moderator bei Veranstaltungen. Präsident des ersten europäischen Kiwanis Aktionclubs. Gärtner.

Shirley Salmon

Musikpädagogin, Kindergarten- und Grundschulpädagogin. Lehrende i. P. an der Universität Mozarteum Salzburg, Department für Elementare Musik- und Tanzpädagogik – Orff-Institut im Bereich Musik und Tanz in sozialer Arbeit und inklusiver Pädagogik sowie an der Pädagogischen Hochschule Steiermark und der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Graz. Autorin.

Website

Publikationen über Inklusion

Doris Valtiner-Pühringer

Senior Lecturer am Orff-Institut, Universität Mozarteum Salzburg, in den Fachbereichen Tanz, Inklusion und Didaktik. Konzeption und Moderation der „Mittendrin-Konzerte“ der Stiftung Mozarteum Salzburg (Konzerte für die Jüngsten von 0 – 4 Jahren und ihre (Groß-)Eltern sowie für Krabbelgruppen).
Mitherausgeberin und Autorin von „Kinder Konzerte für alle Sinne“ im Pustet Verlag. Co Autorin von „KunstStückWerk. Eine interaktive Entdeckungsreise für Kleinkindgruppen“, Edition Tandem. Künstlerin beim Verein der Freunde der Kinder- und Jugendpsychiatrie SIAM (Salzburg Institute for Arts in Medicine).

Bundesländer Kontakte

Andreas Fuetsch

Andreas Huber

Angelika Holzer

Anna Leisser

Christine Knoll-Kaserer

Dieter Bucher

Elisabeth Riegler

Evelyn Walser-Wohlfarter

Gertraud Herbst

Kathi Hofkofler

Magdalena Kraler

Marlene Ecker

Mirjam Leitner

Natalie Begle-Hämmerle

Ruth Jana Braunsteffer

Silke Moschner-Schubert

Verena Stampf

Veronika Larsen

Wie alles begann...

Paradigmenwechsel
Ein Paradigmenwechsel im Musizieren: Von trennenden zu inklusiven Ansätzen. Eine Gruppe von Musikpädagoginnen und Bewegungsexpertinnen traf sich seit 10 Jahren zu Sommergesprächen, um gemeinsames Musizieren inklusiver zu gestalten und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Sommer 2019: Eine Interessengemeinschaft entsteht
Im Sommer 2019 schloss sich die Gruppe als Interessengemeinschaft zusammen. Ziel: Ein intensiver Austausch zum inklusiven Musizieren, besonders in der Coronakrise und im Kontext des Nationalen Aktionsplans 2022–2030.
Appell des VdM: Fokus auf Inklusion
Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) appellierte im März 2020, vulnerable Gruppen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Verpflichtung zur Inklusion, formuliert in der Potsdamer Erklärung 2014, wurde in der Coronakrise erneut betont.
Die zentralen Fragen
Haben wirklich alle Menschen Zugang zu Musik?
Ist Inklusion eine Frage persönlicher Einstellung?
Liegt es am Engagement Betroffener oder Institutionen?
Diese Fragen bildeten den Kern der Diskussionen.
Sommer 2020: Das Impulspapier entsteht
Zwischen 2020 und 2021 entstand das Impulspapier MUSIK INKLUSIV. Es fordert inklusive Musik nicht nur in Musikschulen, sondern auch in Ausbildungsinstitutionen und Freizeit-Musikbereichen.
Bildungsauftrag der Zukunft
Inklusion ist ein gesellschaftlicher Bildungsauftrag. Musik umfasst alle Ausdrucksformen wie Singen, Tanzen, Instrumente, RhythmikMB, Community Music und viele weitere Kunstformen.
Ziele des Impulspapiers
Das Impulspapier beschreibt:

Die Leitidee des inklusiven Musikmachens
Umsetzungsmöglichkeiten
Gemeinsames Lernen als Basis für soziale Entwicklung
2021: Online-Treffen und Kooperation
In Online-Treffen mit Musiker*innen mit Behinderung wurde das Impulspapier finalisiert. Eine Kurzversion in Einfacher Sprache und eine englische Übersetzung wurden erstellt.
Mai 2021: Mitgliedschaft im ÖMR
Seit Mai 2021 ist die Interessengemeinschaft MUSIK INKLUSIV Mitglied im Österreichischen Musikrat (ÖMR), um die Inklusionsziele weiter voranzutreiben.
Bis heute: Kontinuierliches Engagement
Bis heute setzt sich die Interessengemeinschaft MUSIK INKLUSIV unermüdlich dafür ein, inklusives Musizieren in Österreich zu fördern. Sie stärkt Netzwerke, inspiriert durch Veranstaltungen und Publikationen, und arbeitet daran, dass Musik für alle Menschen zugänglich bleibt – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Die Vision einer inklusiven, musikalischen Gesellschaft wird Schritt für Schritt Realität.

Was versteht IGMI unter Inklusion

Werte

Die grundlegenden Werte der Inklusion sind jene, welche die Entfaltung jedes einzelnen Individuums ermöglichen. Jedem Menschen müssen Freiheit, Gleichheit und Würde zuerkannt und Selbstbestimmung ermöglicht werden. Jede*r braucht Liebe, Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit und das Erleben von Glück. Jeder Mensch braucht, auch für seine Bildung, vielfältige Beziehungen zur Umwelt und zu Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen.  

Bildung

Bildung ist für alle Menschen als lebenslanger Prozess zu verstehen, bezieht sich neben elementarer und schulischer Bildung auf das lebenslange Lernen, die Erwachsenenbildung und die inklusive Aus- und Weiterbildung von Pädagog*innen.

Die Wertschätzung individueller Leistungen, Begabungen und Talente entwickelt sich in der persönlichen Begegnung und im Miteinander. Musik und Tanz bilden dafür eine wesentliche Grundlage.

Kultur

In der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) wird, neben den allgemeinen Verpflichtungen für das Ermöglichen einer inklusiven Gesellschaft in den Vertragsstaaten, auch die Kultur thematisiert.

Im Artikel 30 wird die Teilhabe am kulturellen Leben, an Erholung, Freizeit und Sport angeführt. Es wird ein barrierefreier Zugang zu Materialien, zu Einrichtungen (Fernsehen, Film, Theater), anderen kulturellen Aktivitäten sowie zu den jeweiligen Örtlichkeiten gefordert. Die Entfaltung und Entwicklung des kreativen, künstlerischen und intellektuellen Potenzials soll nicht nur dem Selbstzweck der Menschen mit Behinderung dienen, sondern auch der Gesellschaft bewusst machen.

Musik

Zentrales Anliegen von IGMI ist, die Bedeutung, Wirkung und Ausübung von Musik und allen künstlerischen Ausdrucksformen für Menschen mit Behinderung im inklusiven Setting in allen Lern- und Lebenserfahrungen zugänglich und erfahrbar zu machen. Wesentlich ist nicht nur die gesellschaftliche Anerkennung, sondern auch deren Umsetzung in die Alltagsrealität.

Das betrifft Partizipation, Vielfalt und Heterogenität, Barrierefreiheit, Individualität und Selbstbestimmung und Förderung in allen pädagogischen und außerschulischen Institutionen. Musikalisches Geschehen ist zu vernetzen und in allen Vorhaben gemeinsam mitzutragen.

Gelebte Musikkultur verbindet Menschen. Inklusion ist unteilbar.

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